Regulierung von Spielbanken und Online Casinos – aber nicht zu viel, bitte!
Glücksspiel war und ist schon immer eine knifflige Angelegenheit; daran wird sich auch in der Zukunft nicht viel ändern. Denn die einzelnen Unternehmen können zwar von sich aus viel gegen Spielsucht, Betrug und dergleichen mehr unternehmen, alle Eventualitäten können sie aber nicht abdecken und ausschliessen. Darüber hinaus können auch die Gesetzgeber nicht alle Bereiche im Detail regulieren. Eine zu tiefgreifende und zu stark einschränkende Begrenzung der Möglichkeiten sollte zudem weitestgehend vermieden werden. Eine Balance zu finden, ist dabei alles andere als einfach. Schauen wir daher mal auf die aktuelle Lage.
In der Schweiz gibt es wieder neue Bestrebungen für Verbote
Vor allem ausländische Anbieter sollen in der Schweiz nur unter strikten Bedingungen zugelassen werden. Online soll es in Zukunft gar kein Glücksspiel mehr geben, zumindest nicht mit Echtgeldeinsätzen. Bisher wurden schon Online Casinos, die direkt für den Markt in der Schweiz aktiv waren, verboten. Das Verbot gilt allerdings nicht für Internet Spielbanken aus anderen Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien), die von der Schweiz aus aufgerufen werden können. Und auch die Nutzer machen sich nicht strafbar, wenn sie diese Angebote in Anspruch nehmen. Jedoch wird von Seiten der Regierung nun eine Blockade für diese Seiten geplant. Unter anderem die Neue Züricher Zeitung widmet sich mit einem umfangreichen Artikel dieser Thematik.
Online Casinos in Deutschland: ein blühender Markt
Da Deutschland zur EU gehört und der Glücksspielstaatsvertrag der einzelnen Bundesländer nicht konform mit anderen Bemühungen derselben gegangen ist, sind Internet Spielbanken, die innerhalb der EU registriert sind, in Deutschland weitestgehend erlaubt. Das heißt, dass viele Anbieter sich nicht direkt in der Bundesrepublik lizenzieren lassen, sondern auf Länder wie Gibraltar oder Malta ausweichen. Von dort aus betrieben werden die Seiten auf Deutsch für deutsche Nutzer angeboten und das ist geduldet. Auch wenn es nicht legal wäre und die Deutschen dennoch Zugriff auf die Seiten hätten, würden sie sich nicht strafbar machen.
Die Haftung liegt (so gut wie) immer bei der Online Spielbank
Wenn auch ausländische Internet Spielhallen mit Echtgeldeinsätzen in der Schweiz verboten und zukünftig geblockt werden, dann sind ihre Angebote, wenn sie ohne Zutun der Nutzer erreichbar sind, strafbar. Denn nicht die Bürger sind in der Pflicht die Seiten nicht zu nutzen, sondern die Anbieter für Echtgeld-Glücksspiel im Netz sind verpflichtet, diese Zielgruppe – die ja immer noch eine ist – fernzuhalten. Geo Blockig ist dabei eine Variante. Anders sieht der Fall allerdings aus, wenn Nutzer digitale Umwege gehen, um staatliche Blockaden zu umgehen. Dies kann rechtlich belangt werden.
Fazit zu Online Casinos und Glücksspiel im Allgemeinen
In der Schweiz ist zumindest noch das Offline-Glücksspiel in Casinos, Spielhallen und Automateneinrichtungen nach einigen Regularien erlaubt. Auch ausländische Anbieter dürfen, wenn sie verschiedene Auflagen einhalten, auf dem Markt der Schweiz agieren. Im Netz wird es in dieser Hinsicht wohl bald einen Blackout geben, was die Vorteile von Online Casinos zunichtemachen wird. Wer in Grenznähe wohnt oder Freunde bzw. Verwandte in der Bundesrepublik hat, der kann zum Zocken ab und zu das Staatsgebiet wechseln und die EU besuchen. Was bei einem möglichen Brexit mit Lizenzen aus Gibraltar passiert, das ist noch einmal ein ganz anderes Thema.